Selbstbau eines 3cm-Transverters nach DB6NT



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    Auch hier wieder ein Transverter-Bausatz nach DB6NT. Nachdem Michael einen Weihnachts-
    rabatt gab, war natürlich klar, was bei mir unter dem Christbaum liegen sollte. Am 24.
    12.2009 ist der Transverter also bei mir "angekommen". Für alle Interessierten gibt´s
    hier die Bauanleitung von DB6NT als PDF, die ich mit freundlicher Genehmigung
    von DB6NT veröffentlichen darf. Der Nachbau wird dringend empfohlen! Hier geht´s zur
    Homepage von Michael: http://www.db6nt.de




    Die Bilder sprechen für sich- alles sauber verpackt. Die Nachbausicherheit ist bei den
    Bausätzen von Michael recht hoch- was auch diesmal sicher wieder zu beweisen ist...
    Die Platine habe ich sofort mit SK10 eingesprüht, damit sie zum einen konserviert ist
    und zum anderen die Lötfähigkeit besser wird.




    Hier der Sortimentskasten für die SMD-Bauteile...




    ...während in diesem Sortimentskasten die größeren Teile lagern. Rechts unten sind die
    Resonatortöpfchen zu sehen.




    Die Mechanik ist immer am nervigsten. Bis zum 17.1.2010 hat´s gedauert, dass ich mich
    dazu durchringen konnte, die Bohrungen am Gehäuse durchzuführen und anschließend die
    Platine in´s Gehäuse einzubauen. Der Rest sind nur noch Lötarbeiten.




    Durchführungskondensatoren und SMA-Buchsen sind also schon montiert. Als nächstes sind
    die Koppelnieten mit den Resonatortöpfchen einzulöten. Ich bin mal gespannt, ob das
    so funktioniert, wie ich es mir vorstelle... (17.01.2010)




    19.01.2010: Die Resonatortöpfchen waren bei mir nicht so montierbar, wie´s in der Bau-
    beschreibung steht. Dadurch, das ich keinen Lötkolben habe, der ggf. auch geeignet wäre,
    "das Essen aufzuwärmen", musste ich mir einen anderen Weg suchen, als die Resonatortöpf-
    chen so lange von oben zu erhitzen, bis sie endlich Löttemperatur erreicht haben. Diese
    Brachialmethode hat zwar den Vorteil, dass die Zylinder am Platz gehalten werden, es geht
    aber auch sanfter. Ich habe die Resonatoren zunächst auf der Platine aufgelegt und mit ei-
    nem Permanentmarker angezeichnet. Danach wurden sie an der Unterseite vorsichtig ver-
    zinnt, so dass sie danach noch plan aufliegen. Im nächsten Step muss jeder Resonator
    in die Markierung auf der Platine eingepasst werden. Es folgt die vorsichtige Ver-
    zinnung (Achtung! jetzt das Töpfchen nicht verschieben!) an einer Stelle mit der Plati-
    ne. Dadurch ist zumindest eine Fixierung erreicht und das Töpfchen kann nun nicht mehr
    auf der Platine verrutschen. Zum Schluss habe ich - von der Gegenüberliegenden Seite der
    Fixierung aus beginnend - die Resonatoren komplet verlötet. Nachdem der Lötkolben schon
    heiss war, wurden auch gleich noch alle Filter installiert. Als nächstes wird die rest-
    liche Hardware auf der Platinenoberseite eingebaut, um anschließend den LO aufzubauen.




    23.01.2010: Die Oberseite ist fertig- da brauch´ ich nicht viel dazu sagen... - oder?




    24.10.2010: Und jetzt ist auch der LO mit der ersten Vervielfacherstufe aufgebaut. Aus
    106,5 MHz werden 319,5MHz gemacht. Die Funktion muss natürlich auch überprüft werden...




    24.01.2010: Stromquelle vorsichtshalber begrenzt, Transverter angeschlossen und los kann
    es gehen. Nachdem sich der Transverter "normal" verhält, habe ich zunächst den Messing-
    kern der Oszillatorspule langsam eingedreht und am Spektrumanalyzer zugeschaut, ob was
    passiert. Nachdem der erste Peak aufgetaucht ist, habe ich die Sache noch "grob" auf die
    gewünschte Frequenz abgeglichen. Das Ergebnis ist hier zu sehen- auf Anhieb die Wunsch-
    frequenz erwischt! Im Übrigen braucht man dazu nicht unbedingt mit solchen "Geschützen"
    auffahren. Ein normaler Handscanner hätte es auch getan. Wer z.B. ein TH-F7e hat, kann
    die Frequenz sogar mit der Einstellung "CW" sauber abstimmen. Der nächste Arbeitsschritt
    ist, die weiteren Vervielfacherstufen aufzubauen.




    26.01.2010: Soweit hat bis jetzt ja alles nach Plan geklappt. Der LO macht jetzt 1278
    MHZ (siehe Bild). Eine Induktivität hatte ich ursprünglich unglücklich positioniert.
    Die habe ich einfach mit heißer Luft (Reflow-Kit) und einer Pinzette neu positioniert
    und schon konnte es weitergehen. Für SMD empfielt sich definitiv eine Reflow-Anlage.
    Die gibt´s teilweise schon recht günstig. Aber Vorsicht: Nur Übung macht den Meister.
    Es gibt diverse Erfahrungsberichte, nach denen man mit Reflow alles kaputt macht. Da
    hat wohl die nötige Geduld und auch die Übung gefehlt. An schwer zuganglichen Stellen
    und gerade beim Entlöten gibt´s derzeit nichts sinnvolleres!




    28.01.2010: Heute war mal wichtig, die ganzen Spannungsversorgungen für die nächsten
    Schritte vorzubereiten. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich die größeren Bauteile
    mit eingebaut. Im weiteren Verlauf wird erst mal der LO fertig aufgebaut, so dass die
    für den Mischer benötigten 10224 MHz erzeugt werden. Leider kann ich ab jetzt nicht
    mehr HF messen. Dies ist aber bei den Projekten von Michael nicht problematisch. Alle
    erforderlichen Einstellungen sind anhand eines "stinknormalen" Multimeters vorzunehmen.






    30.01.2010: Manchmal geht es schneller als man denkt. Ich hatte gestern Abend ca. 1,5
    Stunden Zeit und bin noch dazu heute recht früh aufgestanden. Der Transverter ist tat-
    sächlich fertig aufgebaut und funktioniert auch ohne Probleme. Ecken und Kanten konnte
    ich keine feststellen- es ist ja auch der insgesamt 5. Transverter nach DB6NT, den ich
    bisher aufgebaut habe. Als Resümee führe ich hier die zum Aufbau benötigten Werkzeuge
    auf. Dies auch schon deshalb, weil ich zeigen will, dass es auch mit einfachsten Mitteln
    geht. Hier zunächst nur die unbedingt notwendigen Tools:
    Schiebelehre Permanentmarker Bohrmaschine Bohrersatz Körner Hammer Schraubstock Schlüsselfeilensatz Lötstation Meißelspitze Bleistiftspitze 1mm SMD-Lötzinn 0,5mm Entlötlitze Antistatik-Armband Selfmade-Antistatik-Kit Pinzettensatz Schraubenzieher Gabelschlüssel 7mm Multimeter Dummy-Load (10 GHz) Abgleichbesteck Uhrmacher-Schraubendreher div. HF-Adapter Satz Krokoklemmen Breitbandempfänger
    Ich hatte noch zusätzlich diese Mittel zur Verfügung (Kommentar siehe unten):
    SK10 (Flussmittel) Antistatik-Matte Spektrumanalyzer bis 2,1 GHz Bernstein-Ablgleichstifte Reflow-Lötstation Etwas mehr Equipment ist zwar recht schön, aber ich wäre auch mit dem Minimum ausge-
    kommen. Wer keinen Spektrumanalyzer zur Verfügung hat, kann den LO zunächst mit Hilfe
    eines Empfängers abgleichen. Ich hatte meine anderen Transverter bisher mit Hilfe meines
    Kenwwod TH-F7E grob abgtimmt - die Feinarbeit erfolgt anhand einer empfangbaren Bake.
    Es geht hier gar nicht darum, die hinterletzte LO-Frequenz sauber abzustimmen, sondern
    nur um die Annäherung. Auch in diesem Fall kann der bei mir vorhandene Analyzer "nur"
    max. rund 2GHz darstellen. Egal: Ich habe die höchste darstellbare Vielfache des Quarz-
    oszillators abgestimmt (in dem Fall die 19. Oberwelle von 106,5 MHz= 2.0235 GHz).





    20.02.2010: Der Transverter ist nun probeweise fest in einem Styrodur-Gehäuse verpackt.
    Erste Tests zeigen, dass sich dadurch keine Frequenzstabiltät ergibt- Im Gegenteil: Da-
    durch, dass sich die Temparatur über Stunden hinweg so auf ca. 55°C bewegt, läuft die
    Frequenz relativ lange davon. Die hohe Temperatur ergibt sich durch die beiden L7808, die
    im Transverter verbaut sind. Hierüber fließen ca. 200mA, die Regler erzeugen somit bei
    13,5 Volt Betriebsspannung etwa 1,1 Watt an Heizleistung. Da muss ich mir was anderes
    einfallen lassen. In den Bildern oben sieht man den kompletten Stationsaufbau. Der Aufbau
    wurde von mir am selben Tag getestet. Hier ist gleich die erste positive Überraschung zu
    vermerken. Vom Standort Jasberg bei Otterfing aus konnte ich die 10GHz-Bake OE5XBM hö-
    ren (Entfernung: 205 km!). Die ersten Tests sind auf den folgenden Videos anzusehen:

    10GHz Richtwirkung bei Sichtverbindung
    Bake DB0AS
    Bake OE5XBM




    28.02.2010: Beim bayerischen Bergtag wird der Transverter seinen letzten Test zu meistern
    haben. Am Vortag habe ich diverse Versuche unternommen, wie die Frequenz zu stabilisieren
    ist. Mittlerweile ist die Sache akzeptabel- der Transverter läuft im Empfangsbetrieb nur
    noch langsam (ca. 1kHz +/-) hin- und her. Zum Senden allerdings muss ich noch was verbes-
    sern. Aber da habe ich schon eine Idee, wie ich aus Isolationsmaterial ein schönes "Schlaf-
    häubchen" für den Quarzoszillator bauen kann. Am BBT selber kam ich auf insgesamt 9 Verbin-
    dungen. Das Best DX war DL7QY mit exakt 180km Entfernung- vielen Dank Claus!
    Mehr dazu hier...


    Weitere Informationen (z.B. Gehäuseeinbau und wie ich den Oszillator in den Griff bekom
    men habe) folgen in Kürze. Na- Lust zum Nachbauen bekommen? Fragen beantworte ich gerne!


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